Dem Schlafproblem den Kampf ansagen

Es ist eigentlich jede Nacht das Gleiche. Nachdem meine Frau und ich ins Bett gegangen sind, schlafe ich innerhalb weniger Minuten ein. Meine Frau hingegen liegt nach eigener Aussage „noch stundenlang wach“ und kann nicht einschlafen.

Sicher, das „stundenlange Wachsein“ ist ein subjektives Gefühl. Tatsache ist aber, dass sie noch recht lange wach im Bett liegt und nicht so recht in den erholsamen Schlaf fallen kann.

Ihr geht es wie vielen Menschen in Deutschland, die abends immer wieder schlecht einschlafen können. Sie liegen durchaus noch eine halbe Stunde wach im Bett und wachen morgens „wie gerädert“ auf.

Diese Einschlafprobleme können verschieden Ursachen haben. Gelegentlich werden Einschlafstörungen durch körperliche Ursachen hervorgerufen. Im fortgeschrittenen Alter produziert der Körper beispielsweise weniger Schlafhormone (Melatonin), was zu solchen Problemen führen kann. Aber es gibt auch andere physische Ursachen für eine derartige Erkrankung des Körpers. Bemerkt man daher regelmäßige Einschlafstörungen bei sich sollte man diese Störungen nicht ignorieren. Der rechtzeitige Rat eines Arztes kann hier schon im frühen Stadium für wirkungsvolle Abhilfe sorgen.

Meistens ist die Ursache einer Einschlafstörung aber im Bereich psychischer Probleme zu finden. Das heißt: Der Betroffene nimmt die Probleme des letzten Tages mit ins Bett. Hier werden dann Sorgen, Konflikte und sonstige belastende Geschehnisse des letzten Tages verarbeitet, was ein schnelles Einschlafen einfach unmöglich macht. Eine Beobachtung der eigenen Verhältnisse ist hier sehr hilfreich. Zunächst sollte versucht werden die vorhandenen Störfaktoren abzustellen Doch Störfaktoren wie zum Beispiel vorhandene Schulden, Probleme am Arbeitsplatz oder auch Konflikte in der Partnerschaft lassen sich nicht immer einfach abstellen. In diesem Fall kann ein Entspannungstraining, durchaus hilfreich sein. Eine medikamentöse Therapie sollte hier allerdings immer der letzte Schritt sein und nicht ohne ärztliche Aufsicht durchgeführt werden.

Auch Umwelteinflüsse und schlechte Gewohnheiten können zu Einschlafproblemen führen. Eine Prüfung der örtlichen Gegebenheiten und liebgewonnen Gewohnheiten kann zu überraschenden Ergebnissen führen.

Schauen wir uns doch zunächst einmal im Schlafzimmer um. Kann es abgedunkelt werden oder strahlt die Straßenlaterne durchs Fenster? Ist das Zimmer gut gelüftet oder deutlich überheizt? Die ideale Temperatur im Schlafzimmer liegt nach Aussage von Schlafforschern zwischen 12°C und 19°C. Verfügt das Bett über eine Bettdecke, die für die Jahreszeit unpassend ist? Alle diese Dinge sind mit wenigen Handgriffen zu ändern, wodurch gute Voraussetzungen für ein schnelles Einschlafen geschaffen werden.

Bei den liebgewordenen Gewohnheiten wird der Betroffene aber schon etwas mehr gefordert. Zunächst muss ihm bewusst werden, welche Gewohnheiten tatsächlich zu seinen Einschlafstörungen führen. Im Bett ein gutes Buch lesen oder sogar Fernsehen sind beliebte schlechte Gewohnheiten, die natürlich Einschlafproblemen mit sich bringen. Der „Kopf“ lässt danach ein schnelles Abschalten nicht immer zu, so dass es zu langen Entspannungszeiten kommt. Leise und ruhige Musik tragen eher zur Entspannung des Geistes bei und sind daher schlaffördernd. Weiterhin sollte auch ein sehr üppiges Essen, Alkohol und Kaffee vor dem Schlafengehen ein Tabu sein. Gesteht man sich selber diese Unarten ein, kann eine Veränderung nur zu schnelleren Einschlafphasen führen.

Jeder muss seine ganz individuelle Situation erkennen und ändern. Nur so kann er zukünftig wieder schnell in den wohltuenden Schlaf versinken.